Die Neu- oder Umgestaltung eines Gartens verändert das Zuhause einer Familie grundlegend und damit auch ihr gesamtes Leben – und das nicht nur kurzfristig, sondern für die nächsten 10, 15 oder sogar mehr Jahre. Darüber hinaus ist so eine Baumaßnahme oft mit hohen Kosten verbunden. Klar, dass ein Gartenbesitzer ganz genau wissen will, wie sein Garten später einmal aussehen wird, bevor er diesen Schritt wagt und sich dazu entschließt, eine Firma mit der Umsetzung zu beauftragen.
Planung für Garten- und Landschaftsbauunternehmen
Hier gilt es für Garten- und Landschaftsbauunternehmen Überzeugungsarbeit zu leisten – zum Beispiel, indem sie die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden an seinen Garten professionell planerisch aufbereiten. Farbige Entwurfspläne und atmosphärische Perspektivzeichnungen sind wie ein Blick in die Zukunft, der auf lebendige Weise sichtbar macht, wie der Traumgarten später einmal aussehen kann. Sie erweisen sich oft als entscheidendes Verkaufsargument, das den Kunden zur Auftragsvergabe bewegt. Viele größere GaLaBau-Firmen haben für diesen Aufgabenbereich einen eigenen Landschaftsarchitekten eingestellt. Für kleinere Unternehmen lohnt sich das in der Regel nicht. Dort übernimmt dann oft der Chef selbst die Planungsaufgaben. Oder er wendet sich an jemanden wie mich – einen externen Planer. Ich ermögliche den Firmen eine umfangreiche Planung ihrer Projekte, ohne dass das Ganze betriebsintern kostbare Zeit bindet und ohne dafür extra jemanden einstellen zu müssen.
Die Zusammenarbeit findet dabei auf ganz unterschiedlichen Ebenen statt. Oft geht es dabei gar nicht unbedingt um die Planung technischer Details, sondern eher um die anschauliche Darstellung der grundsätzlichen Gestaltungsideen, damit der Gartenbesitzer ein konkretes Bild vor Augen hat. Teilweise hat der GaLaBauer dann schon sehr genaue Vorstellungen davon, was gebaut werden soll und braucht mich lediglich für die Visualisierung, also das Anfertigen der entsprechenden Zeichnungen. Manchmal fehlen aber auch noch die richtigen Ideen. Dann fällt auch das vorherige Entwerfen, also die Suche nach dem passenden Gartenstil, der richtigen Formensprache und einer sinnvollen Anordnung von Gestaltungselementen in meinen Aufgabenbereich. In anderen Fällen betraut man mich aber auch mit der Ausführungsplanung, zum Beispiel, wenn es darum geht, für neu angelegte Beete eine detaillierte Pflanzplanung anzufertigen.
Bei dieser Art der Zusammenarbeit kann es nicht schaden, als Planer praktische Baustellenerfahrung zu haben. Ich habe vor meinem Landschaftsarchitekturstudium selbst eine GaLaBau-Ausbildung gemacht und einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Ich spreche also dieselbe Sprache wie meine Auftraggeber und kann beim Planen gut einschätzen, was technisch funktioniert und baulich problemlos umsetzbar ist. Das erleichtert die Kommunikation untereinander ungemein.
Die Kooperation zwischen GaLaBauer und externem Planer, so wie ich sie hier beschrieben habe, ist eine Win-Win-Situation. Das ist sehr offensichtlich. Über die Jahre hat sich jedoch gezeigt, dass das Hinzugewinnen neuer Kunden für mich deshalb noch lange kein Selbstläufer ist. Viele Landschaftsbauunternehmen verzichten komplett auf eine vorherige Planung ihrer Projekte. Sie betrachten das Ganze als überflüssigen Zeit- und Kostenfaktor. Meine Anfragen stoßen deshalb immer mal wieder auf wenig Gegenliebe und werden abgelehnt mit den Worten „Es geht auch ohne!“. Klar, es geht tatsächlich auch „ohne“. Aber ich behaupte „mit“ geht es wesentlich besser. Eine umfassende Planung gibt dem Gartenbesitzer das gute Gefühl, dass sich die ausführende Firma vorab wirklich mit ihm und seinem Garten auseinandergesetzt hat und erleichtert zudem die Kommunikation zwischen Gärtner und Kunden. Ein Bild sagt halt doch immer noch mehr als tausend Worte. Landschaftsbaufirmen, die ich davon überzeugen kann, mich als Planer hinzuzuziehen, erkennen diese positiven Effekte in der Regel schnell und werden daraufhin häufig sogar zu Stammkunden.

Planung für Gartenbesitzer
Neben GaLaBau-Firmen gehören auch Gartenbesitzer, die ihren Garten neu- oder umgestalten wollen, zu meinen Auftraggebern. Bei Anfragen aus meiner näheren Umgebung verläuft so ein Projekt dann auf ganz klassische Art und Weise: zunächst vereinbare ich mit meinem Kunden einen Vor-Ort-Termin. Den nutze ich zum gegenseitigen Kennenlernen, zum Gespräch über bereits gesammelte Wünsche und Ideen und gleichzeitig auch zur Bestandsaufnahme. Auf dieser Basis erstelle ich dann einen Vorentwurf, der als Diskussionsgrundlage für ein zweites Kundengespräch dient. Nach Einarbeiten der dabei geäußerten Änderungswünsche entsteht daraus schließlich der fertige Gartenentwurf. Abschließend begleite ich meinen Auftraggeber – sofern er das wünscht – beim Schritt von der Planung zur Realisierung, entweder durch Weitervermittlung an eine ausführende Firma oder durch „Hilfe zu Selbsthilfe“, falls der Garten in Eigenregie gestaltet werden soll. Das kann dann auch schon mal bedeuten, dass ich die ersten 5m² Rollrasen mit dem Kunden gemeinsam verlege, bevor er dann alleine weitermacht.
Als weiteres Standbein habe ich mich auf „Fernplanung“ spezialisiert, also das Entwerfen auf Basis von Fotos und Grundlagenplänen, ohne den Garten vorher tatsächlich selbst vor Ort gesehen zu haben. Die Kommunikation erfolgt hier ausschließlich telefonisch und per Email. Ein von mir entworfener Fragebogen dient dabei als Hilfsmittel, um alle notwendigen Informationen und Kundenvorstellungen lückenlos erfassen zu können. So kann ich mich ortsunabhängig mit Gärten überall in Deutschland beschäftigen, theoretisch sogar über die Landesgrenzen hinaus. Einen Garten außerhalb von Deutschland konnte ich meiner Projektliste bisher allerdings noch nicht hinzufügen.
Meiner zweiten großen Gruppe von Auftraggebern neben den GaLaBau-Firmen, also den Gartenbesitzern, ist es übrigens auch geschuldet, dass ich nach außen als Gartenplaner und nicht als Landschaftsarchitekt auftrete. Mit dem Begriff „Landschaftsarchitekt“ können die meisten zunächst nicht viel anfangen, er ist ohne Vorkenntnisse nicht unbedingt selbsterklärend. Dass ich mich auch mit privaten Hausgärten beschäftige, hört man da nicht unbedingt heraus. Aus der Bezeichnung „Gartenplaner“ lässt sich viel offensichtlicher ableiten, was ich eigentlich mache und so findet man mich natürlich auch entsprechend leichter, wenn man etwas derartiges sucht.

Buntstift statt PC – Warum ich mein Pläne von Hand zeichne
Mir war im Grunde schon von Anfang an klar, dass ich mich für die Erstellung meiner Pläne nicht an den PC setzen, sondern zu Stift und Papier zu greifen möchte, auch wenn das nicht unbedingt aktuellen Trends entspricht. Dazu entschieden habe ich mich zunächst einmal aus einem ganz simplen Grund: ich zeichne einfach gerne und das eigentlich schon seit der Grundschule. Im Grunde konnte ich mir so einen Kindheitstraum erfüllen – auch wenn ich damals eher sowas wie Comiczeichner oder Buchillustrator im Sinn hatte – und mich gleichzeitig innerhalb meines Berufes als Landschaftsgärtner bzw. -architekt auf einen Aufgabenbereich spezialisieren, der mir gut liegt.
Außerdem habe ich recht schnell gemerkt, dass es beim Zeichnen von Hand leichter ist, seinen eigenen, individuellen Stil zu entwickeln und auf diese Weise auch einen gewissen Wiedererkennungswert zu erlangen. Am Computer erstellte Gartenpläne ähneln sich oft sehr stark, insbesondere, wenn man viel auf vorgefertigte Texturen und Symbole zurückgreift. Ich muss zwar zugeben, dass sich die Software da rasant weiterentwickelt und mittlerweile vieles möglich macht, eine besondere Note lässt sich meiner Meinung nach aber immer noch besser von Hand erzielen.
Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass gerade im Kundensegment der Privatgartenbesitzer Handzeichnungen (als „handwerkliche“ Leistung) oft eine viel höhere Wertschätzung entgegengebracht wird als mit Hilfe von Software erstellten Gartenplänen. Diese Wertschätzung meiner Arbeit ist natürlich eine wichtige Voraussetzung dafür, dass ein potentieller Kunde auch bereit ist, Geld für die Inanspruchnahme meiner Dienste auszugeben.
Keine Langweile!
Über mangelnde Abwechslung kann ich mich in meinem Berufsalltag nicht beschweren. Jeder Garten ist anders. Jeder Kunde ist anders. Und damit gleicht auch kein Arbeitstag dem anderen.
Es ist immer wieder aufs Neue spannend, aus den einzelnen Faktoren – also den Kundenwünschen, dem zur Verfügung stehenden Budget, den speziellen Bedingungen vor Ort und meinen eigenen Ideen – ein schlüssiges Gesamtkonzept entstehen zu lassen und das dann graphisch auch noch so aufzubereiten, dass mein Gegenüber es sofort versteht.
Nachdem Ihr nun wisst, wie mein Arbeitsalltag aussieht, möchte ich Euch in Zukunft Tipps für die Gartengestaltung geben und Euch über Wissenswertes aus dem Garten- und Landschaftsbau informieren. Daher werdet Ihr hier in loser Reihenfolge weitere Blogbeiträge von mir finden.

Torsten Schlicht
geboren 1979 in Hameln,
staatl. gepr. Betriebswirt für Garten- und Landschaftsbau, M.Sc. Landschaftsarchitektur,
seit 2013 als freiberuflicher Gartenplaner im Raum Hannover tätig
Weitere Planungsbeispiele finden Sie übrigens auf meiner Homepage: